„Was macht die Logopädin eigentlich mit dem Kind?“
Sie erfahren während der Therapie, welcher Ansatz und welches Vorgehen sinnvoll ist. Am Ende eines Rezeptes schreibe ich einen Bericht, der Ihnen hilft, den Überblick zu behalten und die Therapieziele z.B. dem Partner oder dem Kindergarten genauer zu erklären.
Wie wird eine Therapiestunde geplant?
Die Therapiepläne unterscheiden sich alle, weil sie von vielen Faktoren abhängen.
Was möchte ich verändern?
Arbeite ich an Lauten, am Wortschatz oder an der Grammatik?
In welcher Phase der Therapie befinden wir uns?
Hat das Kind schon alle Voraussetzungen für den Spracherwerb?
Wie alt ist das Kind?
Wie gut kann es schon mitarbeiten?
Welche Interessen hat es?
Was passiert in einer Therapiestunde?
Stellen wir uns vor, Ihr Kind ist sechs Jahre alt und „lispelt“, stößt also mit der Zunge bei den S-Lauten zu weit nach vorne. Der Arzt hat auf das Rezept wahrscheinlich „Sigmatismus“ geschrieben.
Der Therapieplan in der Stunde nach der Diagnostik könnte so aussehen:
Sigmatismustherapie
Stützübungen auf dem Ball → Nacken- und Zungenmuskulatur hängen eng zusammen.
Gleichgewichtsübungen auf dem Ball→ Eine verbesserte Raum-Lage-Orientierung hilft bei der Wahrnehmung, wo die Zunge sich gerade befindet.
Mundmotorik-Übungen, z.B. mit Abbildungen und einer spielerischen Begleithandlung → Die Koordination von Zunge-Lippen-Kiefer wird verbessert. Das Kind würfelt die Bilder oder hängt sie an die Magnetwand oder stellt Kegel darauf.
Hören des Unterschiedes zwischen der eigenen Lautbildung und dem korrekten Laut.Ich sage einen Laut, das Kind stempelt unter das passende Bild, z.B. „Biene fliegt draußen“ (korrekter Laut)oder „Biene ist im Korb“ (Ersatzlaut).
Erste Versuche einer Lautannäherung durch einen Rollentausch bei der letzten Übung.
Hausaufgabe: Wiederholen der mundmotorischen Übungen